Von Gundula Stegemann
Neu ausgerüstet dank einer großzügigen Spende der St. Vincenz Hospital-Stiftung in Höhe von rund 2020 Euro starten die Pink Paddler vom Kanu-Club Limburg in die Saison 2022.
Ziel: die Teilnahme am nächsten Deutschland-Cup der Pink Paddler im Herbst im Schiersteiner Hafen in Wiesbaden. Die Pink Paddler des Kanu-Clubs Limburg – das ist ein Team, bestehend 14 Frauen, überwiegend, aber nicht ausschließlich ehemaligen Brustkrebspatientinnen, die sich einmal in der Woche treffen: zum Paddeln, zum Plaudern und verschiedenen weiteren Aktivitäten.
Die Freude über die Zuwendung ist groß bei den Pinkies, wie sie sich selbst nennen, oder auch „Limburger Domdrachen“, denn durch die Unterstützung der Stiftung konnten zwölf Carbon-Drachenboot-Paddel und zehn neue Sitzkissen angeschafft werden.
Neben Technik und Ausdauer machen insbesondere die Paddel den Unterschied,
so Hedi Beer und Sebastian Finhold, die die Pinkies gemeinsam trainieren. „Denn: Die Carbon-Paddel sind mit ihren 400 Gramm nur halb so schwer wie die bisherigen Drachenbootpaddel aus Aluminium und Kunststoff, was das Paddeln erheblich erleichtert.“
Die St. Vincenz Hospital-Stiftung hatte bereits im Jahr 2013 die „Vincenza“, das Drachenboot der Limburger Pink Paddler, gestiftet, mit dem die Pinkies seitdem auf der Lahn trainieren.
So wurden die Überbringer der Spende auf dem Gelände des Kanu-Clubs Limburg herzlich empfangen, unter ihnen: Stephanie Opel als Mitglied des Stiftungsrates der St. Vincenz Hospital-Stiftung, ihre Mutter Irmgard Busch, die die Gründerfamilie Busch 48 Jahre lang im Stiftungsrat vertreten hat, sowie Michaela Winkler als Stiftungsbeauftragte und Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg, der mit seinem Team am Brustzentrum seinerzeit die Kooperation mit dem Kanu-Club initiiert hat.
„Wir als Stiftungsvertreter freuen uns sehr, das Projekt der Pink Paddler fördern zu können“, so Stephanie Opel.
„Ich weiß, wie belastend die Zeit für die Betroffenen und die Angehörigen ist. Und ich weiß auch, wie bedeutsam Bewegung und soziale Kontakte in diesem Kontext sind und wie wichtig es auch ist, eine aktive Rolle einzunehmen. Sie machen genau das und dafür bewundere ich Sie.“
Michaela Winkler überreichte zudem kleine Geschenke: pinkfarbene Handtücher und eine Tüte mit Süßigkeiten für Paddler und die männlichen Teamhelfer.
Bei einem kleinen Büfett mit Fingerfood und Getränken kamen die Pinkies mit den Förderern und Unterstützern auf dem Vereinsgelände an der Lahn unterhalb von Schloss und Dom an einem lauen Frühlingsabend in fröhlicher Runde miteinander ins Gespräch.
Sebastian Finhold und Hedi Beer bedankten sich im Namen der Pinkies bei den Sponsoren der St. Vincenz Hospital-Stiftung. Mit den Carbon-Paddeln wollen die Limburger Domdrachen ihr Training in dieser Saison optimieren und voraussichtlich am ersten Oktoberwochenende beim so genannten Pink-Cup, einer Drachenbootregatta der Pink Paddler innerhalb des Dr. Günter-Renschin-Cups in Schierstein, starten.
Im Rahmen dieses Cups treffen zahlreiche Teams von Pink Paddlern aus ganz Deutschland zusammen. Der erste Pink-Cup fand 2019 statt, bei dem auch das Limburger Team mit am Start war. Über den sportlichen Wettkampf hinaus schätzten die Teilnehmerinnen auch den Kontakt zu anderen Teams, das Miteinander, den Austausch und die Möglichkeiten zur Vernetzung.
Die Pink Paddler Limburg, das sind 14 Paddlerinnen, die einmal wöchentlich am Kanu-Club Limburg mit dem Drachenboot auf der Lahn trainieren. Das Drachenboot-Paddeln ist eine sportliche Variante des Paddelns und besteht aus einem Team von zehn (Fünf-Bank-Boot) oder 20 (Zehn-Bank-Boot) Paddlerinnen, einer Steuerfrau sowie einer Trommlerin. Das Boot wird dabei mit Stechpaddeln bewegt, also Paddeln mit einem Blatt, ähnlich dem Kanadier-Paddel. Neben Kraft und Ausdauer kommt es besonders auf die Paddeltechnik sowie den synchronen Bewegungsablauf aller Paddler an. Gegründet wurde das Team der Pink Paddler Limburg 2011 von Rolf Brilatus, der inzwischen gelegentlich noch zu Veranstaltungen des Teams hinzukommt, so auch zu diesem Treffen.
Aktuell sucht das Team Verstärkung durch ehemals betroffene, sehr gern aber auch nichtbetroffene Frauen, die sich für diese sportliche Variante des Wassersports interessieren. Sie alle sind herzlich eingeladen.
Die Limburger Domdrachen trainieren in der Sommersaison jeden Donnerstag, 18 Uhr am Kanu-Club Limburg, Eschhöfer Weg 2a in Limburg.
Pink Paddeln
Pink Paddling ist ein idealer Rehabilitationssport für Frauen nach einer Brustkrebstherapie.
Paddeln bringt Lebensfreude und macht den Kopf frei. Der Drachenbootsport ist eine sportliche Variante des Paddelns, bei dem es auf Teamgeist, Koordination und Kraftausdauer ankommt.
In den USA und Kanada ist dieser Sport unter dem Namen Pink Paddling bereits bekannt. Die Initiative geht zurück auf den kanadischen Sportmediziner Dr. Don Mckenzie.
Er konnte zeigen, dass Frauen nach Brustkrebs dank Pink Paddling mobil geblieben sind und dabei Lymphabflusswege, Muskulatur und vor allem ihre Seele trainiert haben.
Sport und Bewegung nach einer Brustkrebstherapie helfen, das Gleichgewicht wiederzufinden. Körperliche Veränderungen, wie zum Beispiel schmerzhafte Schonhaltung nach Operationen oder Konditionsverlust können durch gezieltes Training verbessert werden.